Numerik I für Maschinenbauer - SS 2016

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Woche 9



Herr Reusken hat in der Vorlesung Kapitel 5 abgeschlossen.
In der 9. Woche behandeln wir dementsprechend weitere Verfahren zum Thema nichtlineare Gleichungen und Gleichungssysteme, nämlich das (vereinfachte) Newton-, Sekanten- und das Bisektionsverfahren. Wir machen jeweils auch Angaben zur Konvergenzordnung und - falls möglich - Konvergenzgeschwindigkeit.
Bei der Bisektion braucht man die Funktionswerte eigentlich nicht exakt zu berechnen. Es reicht, wenn man bestimmt "<0", ">0" oder "=0". Man kennt daher auch immer (unabhängig von der Funktion) a priori die Anzahl der erforderlichen Schritte, um die Nullstelle auf eine vorgegebene Genauigkeit zu bestimmen. Sie hängt nur von der anfänglichen Intervalllänge ab. Damit ist die Bisektion genau so gut/schlecht wie das Fixpunktverfahren mit Kontraktionszahl 0.5.
Das (vereinfachte) Newtonverfahren und das Sekantenverfahren kann man (im skalaren Fall) noch wie folgt zusammanfassen:
xi+1 = xi - f(xi)/mi
wobei
Das Teure beim Newton-Verfahren ist die L-R-Zerlegung (bzw. Gauß) mit 1/3*n3 Operationen. Die Auswertung der Jakobimatrix schlägt "nur" mit n2 zu Buche! Beim vereinfachten Newton-Verfahren wird nur einmal die L-R-Zerlegung gemacht. Dann wird mittels Vorwärts- und Rückwärtseinsetzen ein neues x bestimmt. Diesen Vorteil erkauft man sich aber mit einer schlechteren Konvergenz (Ordnung 1 statt 2). Bei kleinen Dimensionen ist der Unterschied im Aufwand nicht so gravierend. Man beachte aber, dass z.B. für (Dimension) n=1000 mit einer vollbesetzten Jakobimatrix ca. 300 Iterationen mit dem vereinfachten Newton-Verfahren genau so lange brauchen, wie eine mit dem (normalen) Newton-Verfahren!

Vorgerechnet werden die Aufgaben Hausaufgaben (Vorbereitung für Minitests und Klausur) sind die Aufgaben:
Empfohlenes Selbststudium (typische Klausuraufgaben der letzten Jahre)


KHB Letzte Bearbeitung: 14. Juni 2016